Es ist gar nicht so schwer einen Kopf frei aus dem Kopf zu zeichnen. Man muss lediglich ein Grundgerüst aus Formen und Hilfslinien kennen, auf dem man seine Zeichnung aufbaut. Dieses Tutorial zeigt Schritt für Schritt, wie man einen Kopf zeichnen kann.
Die einzelnen Bestandteile des Kopfes werden in anderen Tutorials im Detail beschrieben und geübt. Alle Links findet ihr in den jeweiligen Schritten und am Ende dieses Tutorials.
Wir beginnen mit einem Kreis und setzen ein Kreuz in dessen Mitte. Die vertikale Linie des Kreuzes sollte dabei etwas länger sein.
Wir ziehen acht vertikale Linien, die alle im gleichen Abstand zueinander stehen. Die langen Linien sind für spätere Schritte relevant, die kurzen sind Hilfslinien.
Wir zeichnen zwei weitere horizontale Linien. Eine liegt genau auf dem untersten Punkt des Kreises. Die zweite befindet sich zwischen dieser Linie und der, die den Mittelpunkt schneidet.
Mit genau dem gleichen Abstand fügen wir noch eine horizontale Linie hinzu. Die unterste Linie markiert dabei das Ende vom Gesicht.
Wir ziehen eine weitere Linie zwischen zwei vorhandenen Linien. Hier wird später die Nase angrenzen.
Nun ziehen wir zwei diagonale Linien wie auf der Abbildung. Um nicht die falschen Punkte zu verbinden, sollten wir genau schauen, wo sich die richtigen Punkte befinden.
Um unsere Hilfslinien für den Kopf zu beenden, brauchen wir noch drei gleich große Kreise. Diese befinden sich direkt unter der horizontalen Linie, die den Kreis in der Mitte schneidet.
Die Kreise markieren die Stellen für die Augen, weswegen sie gleich groß sein müssen. Würde man einen größer als den anderen oder die Kreise über die schrägen Linien hinweg zeichnen, wird der ganze Kopf unnatürlich und verzerrt wirken.
Um die Augen auf die Kreise zu zeichnen, beginnt man am besten mit den Augenwinkeln. Diese sollten den Kreisrand berühren, ihn aber nicht überschreiten.
Die Nase zeichnen wir so, dass sie die horizontale Linie über der, die die untere Kreiskante schneidet, nicht überschreitet.
Verschiedene Gesichter haben verschiedene Nasen. Will man eine breite oder schmale Nase zeichnen, sollte man sich die inneren Augenwinkel zur Orientierung nehmen.
Bei einer breiten Nase würden die Nasenflügel weiter auseinander liegen, als die inneren Augenwinkel. Bei einer schmalen Nase würden die Nasenflügel hingegen enger beieinander liegen, als die inneren Augenwinkel.
Augenbrauen beeinflussen das Aussehen eines Gesichts enorm. Aufgrund der Vielfalt von Augenbrauen gibt es keinen einen Weg, wie man Augenbrauen zeichnet. Daher möchte ich an dieser Stelle nur ein paar allgemeine Tipps geben.
Für die Höhe der Augenbrauen kann man sich an der horizontalen Linie orientieren, die den Kreis in der Mitte schneidet.
Ob die Augenbrauen darüber, darunter oder genau auf ihr liegen, ist euch überlassen. Man sollte sie aber nicht zu weit oben setzen, da Augenbrauen selten auf der Stirn zu finden sind.
Die Spitze des Dreiecks, das wir durch unsere zwei schrägen Linien gezeichnet haben, ist sehr hilfreich beim Zeichnen der Lippen: Oberhalb der Spitze liegt die Oberlippe, unterhalb die Unterlippe.
Wer sich fragt, an welcher Stelle man am besten die zwei kleinen Bögen der Oberlippe zeichnet, der kann sich an den beiden schrägen Linien orientieren.
Für die Lage der Mundwinkel kann man sich an den beiden inneren vertikalen Linien orientieren, die wir gleich zu Beginn von Schritt 2 gezeichnet haben: Bei breiten Lippen sollten die Mundwinkel diese überschreiten, bei schmalen sollten sie diese mit ein wenig Abstand unterschreiten.
Für die Wangen richten wir uns nach zwei Elementen unserer Hilfslinien: Dem unteren Kreisrand und den beiden vertikalen Linien, die in der Nähe des Kreisrandes liegen.
Die Wangen beginnen auf der vertikalen Linie neben den Augen und können in einem runden Bogen für runde Wangen oder in einem etwas steileren Bogen für markante Wangen durch sanfte Schatten zum Kreisrand geführt werden.
Die Schatten der Wangen sollten in denen um den Mund herum verlaufen. Weitere sanfte Schatten sollten sich auch hoch zur Nase und zum unteren Augenlid ziehen.
Die unterste Horizontale markiert die Grenze, wo das Kinn liegen könnte. Wenn man ein kleines Kinn zeichnen möchte, dann kann man es ein wenig höher setzen. In dem Beispiel grenzt das Kinn genau an der untersten Linie an.
Der Unterkiefer sollte so gesetzt werden, dass er nicht an die breitesten Stellen der Wangen anschließt, sondern etwas weiter unterhalb.
Die äußeren Seiten des Kiefers kann man etwas kräftiger schraffieren, da sie am tiefsten Punkt des Kopfes liegen.
Das Kinn hingegen kann man mit sanften Schatten und einem Lichtfleck versehen, da es ein wenig hervorsteht.
Um die Stirn zu zeichnen, beginnt man am besten neben den Augenbrauen bei den Schläfen. Von dort arbeitet man sich mit einem Schatten nach innen und nach oben voran, bei dem der Schatten immer sanfter wird, je mehr er sich der Mitte nähert.
Es ist in der Regel einfacher, erst das Haar zu zeichnen und sich dann der Stirn zu widmen. Wir verzichten in diesem Tutorial auf Haare. Um die Stirn dennoch nicht unendlich groß zu zeichnen, beenden wir sie da, wo sich ein Haaransatz befinden würde.
Die Lage der Ohren kann man mit zwei Anhaltspunkten bestimmen: Die sollten auf Höhe der Nasenspitze beginnen und unter den Augenbrauen enden. Wir sollten sogar noch zwei dieser Hilfslinien sehen, in deren Zwischenraum wir die Ohren einzeichnen.
Auch hier ist jedem Freiraum geboten: Ob die Ohren abstehen oder eng am Kopf anliegen, ist rein eure Entscheidung.
Ähnlich wie bei den Wangen starten wir mit dem Rest des Kopfes hinter den Ohren und führen den Bleistift in einem sanften Bogen bis zur oberen Kreiskante.
An der Seite, vor allem im Bereich der Ohren, darf der Kopf etwas dunkler schattiert werden. Nach Oben sollten die Schatten jedoch wieder etwas heller werden.
Die Hilfslinien dienen dazu, ein Verständnis für die Proportionen des Kopfes zu entwickeln. Es wird uns nach ein wenig Übung bereits viel einfacher fallen, Köpfe von Vorlagen abzuzeichnen, da wir eine Sicherheit für Proportionen entwickeln.
Die Hilfslinien darf man auch nicht als absolut strenges Regelsystem verstehen. Kleine Abweichungen führen zu verschiedenen Ergebnissen und sollten willkommen geheißen werden. Wir Menschen haben schließlich auch alle unterschiedlich aussehende Köpfe.
Übrigens: Schaffen wir es, das Gesicht symmetrisch zu zeichnen, so werden wir es als schön empfinden. Dass Menschen Symmetrie mit Schönheit gleichsetzen, wurde bereits in diversen Studien getestet und bewiesen. Wer also symmetrische Gesichter zeichnen kann, kann auch schöne Gesichter zeichnen.