7 verschiedene Lippenformen und worauf man beim Zeichnen achten sollte
Bevor wir uns gemeinsam mit den verschiedenen Lippenformen genauer beschäftigen, würde ich jedem empfehlen, sich zunächst mit den Grundlagen eines Mundes vertraut zu machen. So wird es einem viel leichter fallen, die verschiedenen Lippenformen realistisch zeichnen zu können.
Um verschiedene Lippenformen zu zeichnen, können wir uns den Grundaufbau bestehend aus 3 Kreisen aus unserem Mund zeichnen Tutorial zunutze machen.
Wichtig ist nun, dass wir uns verschiedene Merkmale genauer anschauen und diese in der Skizze festhalten:
Im Folgenden sind Merkmale verschiedener Lippenformen beschrieben und worauf wir beim Zeichnen achten sollten. Wir können auch die Merkmale der unterschiedlichen Beispiele miteinander neu kombinieren, sodass völlig neue Lippenformen entstehen. Es gibt so viele verschiedene Lippenformen, dass man eigentlich nichts falsch machen kann.
Bei vollen Lippen sind Ober- und Unterlippe gleich groß und voluminös. Dieses Volumen können wir verstärken, indem wir unter der Unterlippe einen Schatten zeichnen. Je nach Stärke des Volumens sollten wir den Schatten dunkler oder heller zeichnen.
Bei besonders vollen Lippen bildet sich auch ein Schatten über der Oberlippe. Diesen sollten wir jedoch im Vergleich zu dem unter der Unterlippe heller halten, da der Schatten sonst schnell wie ein Schnurrbart aussehen kann.
Bei schmalen Lippen erscheint die Oberlippe meist noch dünner als die Unterlippe. Die Mitte der Oberlippe hat aber durchaus ein wenig Volumen, nur verlaufen die Seiten hin zu den Mundwinkeln sehr nah entlang der Lippenkante.
Hinzu kommt eine Neigung der Oberlippe, wodurch sich ein leichter Schatten über sie legt. Beim Zeichnen sollten wir also die gesamte Oberlippe von schmalen Lippen immer etwas dunkler zeichnen als die Unterlippe.
Die Unterlippe steht in einer guten Balance zu der Oberlippe und ist auch nicht sonderlich voluminös und rund. Nach einer leichten Rundung in der Mitte sollten wir die Seiten zu den Mundwinkeln hin gerade zeichnen.
Bei dieser Lippenform ist die Unterlippe deutlich größer als die Oberlippe. Die zeichnerische Herangehensweise ist daher sehr ähnlich der von schmalen Lippen: Auch hier sollten wir die Oberlippe im Vergleich zur Unterlippe deutlich dunkler zeichnen.
Die Unterlippe können wir hingegen mit sanften Schatten versehen, die weich auslaufen und so der Lippe eine sanfte Rundung verleiht.
Bei dieser Lippenform ist der Unterschied meist nicht ganz so gravierend, wie bei der größeren Unterlippe. Es kann verschiedene Gründe für eine größere Oberlippe geben und es kann tatsächlich beim Zeichnen vom Vorteil sein, diese Gründe zu kennen.
Wenn die oberen Schneidezähne abstehen und dadurch die Oberlippe vorschieben, sollten wir die Unterlippe ein wenig stärker schattieren, da die Oberlippe leicht absteht und einen Schatten auf sie hinunterwirft.
Handelt es sich um einen natürlichen (oder unnatürlichen) Volumenunterschied, sollten wir die untere Kante der Oberlippe stärker schattieren, um das Volumen besser darzustellen. Hierbei kann man den Schatten in der unteren Hälfte beginnen und im unteren Drittel mit einem dunkleren Bleistift verstärken.
Bei dieser Lippenform sind die Mundwinkel nicht nach unten gezogen. Viel mehr entsteht optisch ein nach unten gebogener Eindruck durch die Form von Ober- und Unterlippe.
Die Oberlippe ist im Vergleich zur Unterlippe breiter, wodurch ein kleines Ungleichgewicht entsteht. Wir sollten dieses Ungleichgewicht jedoch nicht zu übertrieben zeichnen, da die Lippen sonst schnell unrealistisch aussehen können. Ein kleiner Unterschied in den Breiten reicht bereits aus, um diese Lippenform zeichnerisch darzustellen.
Es ist zwar nicht immer der Fall, aber bei einem spitzen Amorbogen kann auch ein Bogen in der mittigen Lippenlinie auftauchen. In diesem Fall ist die Mitte der Oberlippe rundlich, weswegen wir dementsprechende Schatten um diesen Bereich zeichnen sollten, die sehr ähnlich der Schattierung einer Kugel sind.
Die Lippen der Beispielzeichnung könnten auch als herzförmige Lippen beschrieben werden, denn die Seiten der Lippenkontur sind leicht nach innen gebogen. Ein spitzer Amorbogen kann auf verschiedenen Lippenformen auftauchen.
Bei dieser Lippenform ist der Amorbogen nur leicht ausgeprägt. Beim Zeichnen der Oberlippenkontur sollten wir aber keinen runden Bogen ziehen wie bei der Unterlippe, denn leicht ausgeprägt ist nicht gleichzusetzen mit nicht existent.
Der Trick beim Amorbogen dieser Lippenform liegt darin, den Bogen nur ein klein wenig hinunterzuziehen und die beiden angrenzenden Bögen genauso sanft in den Rest der Oberlippe übergehen zu lassen.