Hautfarbe mischen lernen mit Aquarell
07.01.2021
Wer Menschen mit Aquarellfarben malen möchte, der kommt nicht drum herum Hautfarbe zu mischen. Doch wie mischt man realistische Hauttöne für Portraits oder Ähnliches? Lasst uns im Folgenden gemeinsam Schritt für Schritt durchgehen, wie wir realistische Haut malen können. Gleich vorweg: Eine einzige Farbe allein wird nicht genügen. Stellenweise ist unsere Haut heller oder dunkler, feine Äderchen scheinen hindurch, vielleicht ist sie gerötet, man findet auf ihr Sommerspossen oder Schönheitsflecken und vieles mehr. Daher gibt es auch nicht das eine magische Mischverhältnis für alle Hautfarben, sondern zahlreiche Möglichkeiten bei denen unterschiedliche Farben verwendet werden können. Ich habe drei Beispiele vorbereitet, die sich aus einem Unterton, einem Mittelton und einem Hauptton zusammensetzen. Obwohl ich bei allen Kugeln für den Hauptton Umbra gebrannt verwendet habe, üben die verschiedenen Unter- und Mitteltöne sowie die Transparenz der Farben einen großen Einfluss auf die endgültige Hautfarbe aus. Der Unterton bildet die Basis der Hautfarbe und sollte besonders transparent, also mit sehr viel klarem Wasser aufgetragen werden. Er gibt der Hautfarbe eine Richtung in einen kühlen oder warmen Farbton, auch wenn der Unterton im fertigen Bild nicht direkt wahrgenommen wird. Der Mittelton kann in Schatten etwas farbintensiver aufgetragen werden, sollte jedoch an hellen Stellen transparent bleiben. Er dient dazu eine gewisse Abwechslung in die Hautfarbe zu bringen und tritt nur in Schatten etwas in den Vordergrund. Der Hauptton ist der Protagonist in unserer gemischten Hautfarbe. Allerdings sollten wir für natürlich aussehende Haut hier ausschließlich Brauntöne verwenden. Neben dem in den Beispielen verwendeten Umbra gebrannt können wir auch zu Farben wie Siena gebrannt oder Mahagonibraun greifen. Im folgenden Portrait habe ich für die Hautfarbe die drei Farben der letzten Kugel verwendet, also Chromgelbton zitron für den Unterton, Zinnoberrot für den Mittelton und Umbra gebrannt für den Hauptton. Auf den Beispielbildern wird zwar ein ganzer Kopf gemalt, aber um nicht vom Thema abzukommen, konzentrieren wir uns nur auf die Haut im Bild. Wir mischen unsere für den Unterton gewählte Farbe mit sehr viel Wasser an und tragen sie in einer ersten transparenten Schicht auf unseren gezeichneten Kopf auf. Hierbei ist es wichtig, dass wir uns der Schattierung des Portraits bewusst sind und Stellen für Lichtreflexe frei lassen. Dunklere, schattige Stellen hingehen versehen wir mit einer weiteren Schicht Farbe. Ist die Farbe des Untertons gänzlich getrocknet, können wir mit dem Mittelton fortfahren. Auch diesen mischen wir mit Wasser an, damit wir ihn in so vielen transparenten Farbschichten übereinander lagern können, wie wir benötigen. Den Mittelton tragen wir nun dort auf, wo Schatten auftreten. Sind die Schatten hell, genügt eine Schicht des Mitteltons. Sind die Schatten dunkler, malen wir in mehreren Schichten übereinander, wodurch die Farbe intensiver wird. Als letztes mischen wir unser Braun für den Hauptton mit reichlich Wasser an. Diese tragen wir in einer äußerst transparenten Schicht auf die gesamte Hautfläche auf, wobei wir erneut die Stellen für Lichtreflexe frei lassen. Anschließend konzentrieren wir uns auf das Modellieren. Wir legen nacheinander Schichten dort übereinander, wo sich Schatten befinden. Diese Schichten können gerne zunehmend intensiver an Farbpigemten sein, damit die Schatten auch schön kräftig werden. Zwischen dem Auftragen der einzelnen Schichten sollten wir das Papier immer komplett trocken werden lassen. Im trockenem Zustand wirken Aquarellfarben nämlich immer ein wenig heller als im feuchten Zustand. Wir können so viel besser einschätzen wie unsere gemischte Hautfarbe bzw. unser gesamtes Aquarell aussieht. Sollten wir versehentlich keine freien Stellen für Lichtreflexe ausgelassen haben, können wir diese sanft mit einem weißen Stift nachträglich einbauen (beispielsweise mit Kreide oder Gel). Sommersprossen und Muttermale werden am besten zum Ende aufgemalt, wenn wir bereits zufrieden sind mit unserer Haut. Während des Malens können zwischendurch aufgemalte Sommersprossen unter den folgenden Farbschichten gänzlich verblassen. Bei stark pigmentierten Muttermalen hingegen können sich die Farbpigmente lösen und die frisch aufgetragene Farbschicht verdunkeln.Wie mischt man Hautfarbe mit Aquarellfarben?
Haut malen am Beispiel eines Portraits
1. Schritt: Unterton malen
2. Schritt: Mittelton malen
3. Schritt: Hauptton malen
Letzte Tipps um realistische Hautfarben zu malen
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